Aktuelles

Haus der Geschichte NRW übernimmt Contergan-Privatsammlung

Sehr geehrte Damen und Herren,

die über Jahrzehnte kuratierte Sammlung von Catia Monser, selbst Contergan-Geschädigte, findet ihren festen Platz im Haus der Geschichte Nordrhein-Westfalen und wandert als Teil einer Ausstellung mit dem Museummobil durch NRW. Die Ausstellung schlägt dabei den Bogen von den Folgen des Medikaments, über das Strafverfahren gegen die Verantwortlichen und die Auswirkungen für die Betroffenen bis heute. Das Haus der Geschichte stellt nun drei Objekte aus: eine Kinderarmprothese, ein Contergan-Pillenröhrchen und eine Contergan-Verpackung. Die Objekte geben lediglich einen kurzen Einblick in das Thema.

Mit einer rund 900 Bücher starken Bibliothek und etwa 100 Objekten – wie Prothesen, Contergan-Originalverpackungen und Filmrequisiten - dokumentiert die Sammlung die schwerwiegenden medizinischen Folgen des Mittels, den Verlauf des Strafverfahrens gegen Grünenthal und die Arbeit von Opferverbänden.

Durch die Sammlung „bleibt der Contergan-Skandal ein Teil unseres kollektiven Gedächtnisses und gerät nicht in Vergessenheit. Das ist nicht nur für uns Betroffene wichtig, sondern auch für künftige Generationen“, sagt Monser.

Für die Stiftung Geschichte Nordrhein-Westfalen hat die Sammlung einen herausragenden historischen Stellenwert. „Sie ermöglicht es, den Contergan-Skandal in seiner ganzen Komplexität darzustellen, mit all seinen medizinischen, juristischen, moralischen und menschlichen Facetten“, so Dr. Gabriele Uelsberg, Präsidiumsmitglied der Stiftung.

Das MuseumMobil stellt in den kommenden Jahr Teile der Contergan-Sammlung in allen Kreisen und kreisfreien Städten Nordrhein-Westfalens aus.

Nach Aachen, Gelsenkirchen und Detmold, folgt nun dieses Jahr ab Mitte März Vreden (24. März bis 2. April 2023), Stift Quernheim / Herford (29. April bis 7. Mai), Solingen (16. bis 25. Juni), Arnsberg (19. bis 30. Juli), Wesel (3. bis 13. August) und Mönchengladbach (8. bis 17. September).

Zu dem MuseumMobil gibt es einen stufenlosen Zugang für Rollstühle oder Rollatoren. Die Texte sind in Alltagssprache verfasst und es gibt die Möglichkeit die schriftlichen Inhalte über ein Tablet mit Screenreaderfunktion abzurufen.

Eine weitergehende Beschäftigung mit der Ausstellung ist in Form eines Magazinbeitrags in Planung.

Weitere Informationen finden Sie unter: https://www.hdgnrw.de/museummobil