Expertise zur historischen Aufarbeitung der Arbeit der Conterganstiftung

Im Oktober 1957 kam das rezeptfreie Schlaf- und Beruhigungsmittel „Contergan“ der Firma Chemie Grünenthal GmbH auf den Markt. In den folgenden Jahren, insbesondere zwischen 1959 und 1962, wurden in Deutschland etwa 5.000 Kinder mit verkürzten und deformierten Gliedmaßen oder schwerwiegenden inneren Organschäden geboren. Viele von ihnen verstarben. Wissenschaftliche Untersuchungen führten die Schädigungen auf die Einnahme von Contergan während der Schwangerschaft zurück.

Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Conterganstiftung wurde die Expertise zur historischen Aufarbeitung der Arbeit der Conterganstiftung erstellt. Der Stiftungsrat initiierte das Projekt und stimmte sowohl der Ausschreibung als auch der Leistungsbeschreibung einstimmig zu. Auf dieser Grundlage hat der Vorstand der Conterganstiftung das Projekt beim Institut für Gerontologie der Universität Heidelberg in Auftrag gegeben. Das für die Expertise eingerichtete Begleitgremium - bestehend aus den Mitgliedern des Stiftungsrates - hat ein Votum zur Abnahme der vorgelegten Expertise abgegeben.

In den vergangenen 50 Jahren hat sich für die Menschen mit Conterganschädigung viel verändert. Die Expertise bietet eine in Teilen ausführliche und ausgewogene Darstellung des Conterganskandals und der verschiedenen Aspekte der Stiftungsarbeit. Sie bezieht die Betroffenenvertreterinnen und -vertreter umfassend ein. Um jedoch dem eigentlichen Fokus der Expertise - der Arbeit, Entwicklung und Bedeutung der Stiftung in den letzten 50 Jahren - vollumfänglich gerecht zu werden, wäre eine tiefere und ausführlichere Behandlung dieses Hauptanliegens sowie eine intensivere Auseinandersetzung mit einzelnen Themen wünschenswert gewesen.

Folgende zehn Aspekte werden sowohl strukturell als auch inhaltlich im Rahmen der wissenschaftlichen Ausarbeitung beleuchtet:

  • Motive und Ziele der Gründung
  • Darstellung des Conterganskandals und der Verantwortungsübernahme des Bundes
  • Entwicklung der Leistungen
  • Auswirkungen der Leistungen auf die Lebenssituation der Betroffenen
  • Aufgaben und Struktur der Stiftung
  • Entwicklung der Finanzierung
  • Evaluation von Rechtsstreitigkeiten
  • Bewertung der Beratung der Betroffenen und der Projektförderung
  • Verhältnis und Entwicklung zwischen Stiftung, Betroffenenorganisationen, Bundesregierung und Bundestag
  • Verflechtungen zwischen Stiftung, der Firma Grünenthal und dem BMFSFJ

Dokumente

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    • Expertise zur historischen Aufarbeitung der Arbeit der Conterganstiftung - pdf, 4 MB