Das Bild zeigt Haus Lößnitz in Dresden © Immobilienmanagement B. Knitsch GmbH

„Ich habe hier alles, was ich brauche. Inklusive schöner Aussicht.“

Hamburg – Dresden – Wien. Das sind die drei wichtigsten Stationen im Leben von Uwe Sempf. Die meiste Zeit seines Lebens hat der heute 63-jährige in der Hansestadt verbracht. Nun zog es ihn nach Dresden. Wie kam es dazu? Was macht dieses neue Wohnkonzept so attraktiv? Und welche Rolle spielt dabei eigentlich Wien? Wir haben mit Uwe Sempf über das Thema „Wohnen im Alter“ gesprochen.

 

Im Grunde ist die Geschichte schnell erzählt: Ein Mann im Rentenalter verlässt seine Heimat und zieht in eine andere Stadt. Das mag für Menschen nicht unüblich sein. Aber für ältere Menschen mit körperlicher Einschränkung ist es das nicht unbedingt. Denn nach einem bekannten Sprichwort „verpflanzt man alte Bäume nicht“. Doch für Uwe Sempf scheint dies nicht zu gelten. Er zieht nicht nur in eine andere Stadt, sondern gleich in eine ganz andere, fremde Region.

 

Fünf Stunden bis Wien

 

Die genauen Gründe für die Wahl seiner neuen Heimat Dresden sind am Ende komplex. „Meine Frau stammt aus Wien und ist dorthin zurückgezogen“, erzählt er. „Sicher hätte es nahegelegen, dass ich mit ihr gehe oder wir in Hamburg bleiben.“ Klingt logisch. Doch es kam anders.

Uwe Sempf machte sich auf die Suche nach einer neuen Bleibe. Nicht allzu weit entfernt von seiner Frau in Wien sollte diese liegen. Die beiden sind zwar schon ein Vierteljahrhundert liiert. Ihr Eheversprechen haben sie einander aber erst 2017 gegeben. In Hamburg bleiben und dort zusammen den Lebensabend verbringen, war für das Paar keine echte Option. Gemeinsame Kinder gibt es keine. Das Berufsleben liegt hinter ihnen. Triftige Gründe zu bleiben, gab es also nicht. Die Gattin wollte im Rentenalter in ihre Heimat zurück. Es war kein wirkliches Hindernis, die Ehe dennoch fortzuführen. Fernbeziehung im Alter, so das Konzept.

„Eine Wohnung in Bayern oder zumindest weiter südlich als Hamburg und somit näher an Wien gelegen, das war für uns entscheidend“, sagt Sempf. Also hörte er sich um, suchte im Internet, las Beschreibungen von möglichst barrierefreien Wohnprojekten, telefonierte, sichtete Fotos von Objekten. Dies führte den gelernten und erfahrenen EDV-Spezialisten recht schnell zum „Haus Lößnitz“ in Dresden. Hier schien schnell alles zu passen; und dies etwa fünf Zugstunden von seiner Frau entfernt. Es schien also machbar.

 

Barrierefreiheit mitgedacht

 

Im Haus Lößnitz gibt es insgesamt 24 Wohnungen. Ein hohes Maß an Barrierefreiheit wurde beim Umbau mitgedacht und ist daher inklusive. Oder sie wird durch an die Bewohnenden angepasste bauliche Maßnahmen ermöglicht. Die Ein- bis Zweizimmer-Wohnungen sind alle mit barrierefreien Baderäumen und Toiletten ausgestattet. Küchenzeilen werden auf Wunsch eingebaut oder in Eigenregie installiert.

Das ehemalige Hotel in Radebeuel (Kreisstadt Meißen) hatte es einem Ortsansässigen Käufer angetan, der selbst seine Eltern gepflegt hatte. Der biografische Hintergrund sorgte beim Umbau für den inklusiven Ansatz. Also dafür, dass es den Bewohnerinnen und Mietern höheren Alters sowie Menschen mit Einschränkung an nichts mangeln sollte.

Zusammen mit seiner Gattin sah sich Uwe Sempf die Wohnanlage vor Ort an und war gleich sehr angetan. Von der Entscheidung wegzuziehen bis zum unterschriebenen Mietvertrag vergingen nur drei Monate. Heute kann er bestätigen: „Ich habe hier alles, was ich brauche. Inklusive schöner Aussicht“. Zum Wohnhaus gehören auch ein großer Garten und ein Teich.

Die weniger schöne Aussicht, dass er vielleicht irgendwann immer weniger selbst im Alltag klarkommen und mehr und mehr Hilfe benötigen wird, nimmt Uwe Sempf recht gelassen hin. Aber auch dafür gäbe es gute Lösungen im direkten Umfeld des Hauses. „Ich habe verkürzte Arme, also dieses für Menschen mit Conterganschädigung recht typische äußere Erscheinungsbild. Außerdem ist mein Gehör geschädigt“, berichtet Sempf. Dass er relativ gut zu Fuß unterwegs ist, ermögliche ihm immerhin eine gewisse Eigenständigkeit.

 

Medizinisch-gesundheitliche Versorgung gewährleistet

 

Das Thema medizinisch-gesundheitliche Versorgung im Alter, vor allem als Mensch mit körperlicher Beeinträchtigung, ist auch für Uwe Sempf ein entscheidender Faktor gewesen. Die Metropole Hamburg sei da sicherlich eine gute Adresse, findet er. Nicht zuletzt wegen des medizinischen Kompetenzzentrums Schön-Klinik im Stadtteil Hamburg-Eilbeck. Dennoch kann auch hierbei Dresden auftrumpfen: Im und am Haus Lößnitz sieht sich Uwe Sempf, wie auch die Betreiberfirma, die gesundheitliche Versorgung der Bewohnerinnen und Bewohner gewährleistet. Ein medizinischer Notdienst ist verfügbar. Alte und pflegebedürftige Menschen können Pflegeeinheiten direkt dazubuchen. Außerdem ist das Kompetenzzentrum Altenberg nicht allzu weit entfernt. Für Anwohner wie Sempf eine beruhigende Aussicht.

„Wir sind gut ausgestattet, was die medizinische Versorgung der Menschen im Haus betrifft“, betont daher Frau Knitsch von der gleichnamigen Immobilienmanagement GmbH in Dresden, die als Vermieterin fungiert. „Auch eine Notversorgung ist gewährleistet. Ab 2025 wird es dann einen 24-Stunden-Notdienst geben.“

Uwe Sempf ist angekommen. Darüber freut er sich – wenn auch mit hanseatischer Zurückhaltung. Und noch ist er übrigens der einzige Mann mit Conterganschädigung im Haus Lößnitz. Wer also Interesse hat: Zum Redaktionsschluss dieses Artikels waren noch vier Wohneinheiten verfügbar.

 

Sie haben Anmerkungen zu diesem Beitrag? Dann nutzen Sie unser Kontaktformular, um auf den Beitrag zu reagieren. 

Fotos: © Immobilienmanagement B. Knitsch GmbH