Hilfsmittel

Wichtige Helfer für den Alltag

Unter Hilfsmitteln versteht man Gegenstände, „die im Einzelfall erforderlich sind, um den Erfolg der Krankenbehandlung zu sichern, einer drohenden Behinderung vorzubeugen oder eine Behinderung auszugleichen“ (§ 33 Fünftes Buch Sozialgesetzbuch - SGB V). Sie sind jedoch Gebrauchsgegenstände des täglichen Lebens. Die sehr unterschiedlichen Conterganschädigungen bedingen häufig individuell angepasste Hilfsmittel (z.B. Spezialräder und andere Mobilitätshilfen, Sehhilfen, Hörhilfen, Kommunikationshilfen, Greifhilfen, Bedienhilfen für Türen, Fenster und Vorhänge etc.), deren Finanzierung durch die gesetzliche Krankenversicherung nicht immer sichergestellt ist.

Für die Deckung der spezifischen Bedarfe von Menschen mit Conterganschädigung stehen den Betroffenen deshalb jährliche Pauschalleistungen zur Verfügung. Weitere Informationen finden Sie unter dem Link „Jährliche Zahlungen“.

Wir stellen Ihnen hier einige Hilfsmittel vor, die für Menschen mit Conterganschädigung interessant sein können. Zudem haben wir eine umfangreiche Linkliste zusammengestellt, die Sie zu Anbietern und Produkten führt.

Die Notfalldose

Die Notfalldose ist eine etwas unscheinbare grüne Dose (in einigen Varianten ist sie auch in Rot verfügbar). Sie enthält ein oder mehrere Informationsblätter mit kompakten Informationen über den jeweiligen Bewohner für Notfallhelfer und Rettungskräfte. Das sind z.B. Informationen zu Erkrankungen, Schädigungen oder der aktuellen Medikation. Die ursprünglich aus Großbritannien stammende Idee wird seit 2017 auch in verschiedenen Regionen Deutschlands aufgegriffen. Die Dose kann bei der Gemeinde erworben werden. In einigen Regionen bieten darüber hinaus z.B. das DRK sowie Apotheken die Notfalldose an. Sie kostet - je nach Anbieter - zwischen 2,50 Euro und 7,00 Euro. 

Nach dem Erwerb muss das beigefügte Infoblatt ausgefüllt, bei Bedarf mit weiteren Informationen und Dokumenten ergänzt, und dann wieder in der Notfalldose platziert werden. Danach wird die Notfalldose in der Kühlschranktür aufbewahrt. Dies soll es den Rettungskräften erleichtern, schnell und ohne langes Suchen an die lebenswichtigen Informationen zu gelangen. Die mitgelieferten Aufkleber werden dann an der Kühlschranktür sowie der Wohnungstür angebracht, um mögliche Helfer auf das Vorhandensein der Notfalldose hinzuweisen. Bei einigen Anbietern, wie z.B. dem VdK, einigen Lions-Clubs oder dem Amt für soziale Arbeit ist es eine Notfall-Box (in silberner oder roter Farbe). Das Wirkprinzip und die Inhalte sind jedoch vergleichbar.

Barrierefreie Waschmaschine

Unter den Prämissen der Sicherung der "Eigenständigkeit" und des "Komforts" hat Miele zusammen mit blinden und sehbehinderten Menschen diese Waschmaschine auf der Basis eines bestehenden Modells entwickelt. Die Bedienung des Gerätes mit dem Namen „WDD 130 WPS GuideLine“ soll den Betroffenen durch den Einsatz akustischer Signale und haptischer Elemente erleichtert werden. Dabei finden sich im Bedienfeld der Waschmaschine erhabene Elemente und Symbole, die zu den Programmen und Einstellungen führen. Die Eingabe von Programmen wird zusätzlich durch unterschiedliche akustische Signale bestätigt. Die Gebrauchsanweisung ist darüber hinaus im "DAISY-Format" auf einem USB-Stick gespeichert, der jedem Nutzer mitgeliefert wird. Die Waschmaschine ist auf eine Laufzeit von 20 Jahren getestet. Das Waschmittel kann z.B. mit Hilfe von Portionskapseln (CapDosing) dosiert werden.

Erleichtertes Trinken

Insbesondere für Menschen mit Schluck- und Atembeschwerden birgt das Trinken aus Gläsern, Bechern und Tassen ein erhöhtes Verletzungsrisiko. Um dem vorzubeugen, bieten verschiedene Hersteller verbesserte Design-Varianten für einen vereinfachten, ungefährlicheren Trinkvorgang an. 

Bei Bechern mit konisch zulaufendem Innenraum braucht der Trinkende nicht den Kopf in den Nacken legen. Sie besitzen zusätzlich eine Thermofunktion: Heiße sowie kalte Getränke behalten ihre Einfülltemperatur bei. Ein breiter Griff sorgt darüber hinaus für mehr Halt. 

Becher mit einer Nasenaussparung an einer Seite sind für Personen geeignet, die eingeschränkt in ihrer Kopf- und Nackenbewegung sind. Der Kopf muss während des Trinkvorgangs nicht nach hinten gebeugt werden, sondern kann gerade ausgerichtet bleiben.

Trinkhalme mit Rücklaufstopp können per Clip-Halterung an jedem Behältnis (z.B. Tasse, Glas, Becher etc.) befestigt werden. Sie besitzen ein "Ein-Weg-Ventil", das den Rücklauf von Flüssigkeit im Trinkhalm verhindert und somit dafür sorgt, dass die Flüssigkeit im Halm bleibt. Durch diese Technik verringert sich auch die Menge an Luft, die normalerweise durch einen Trinkhalm mit aufgenommen wird.